Publikationsberatung in der Praxis: Vernetzung, Austausch, Weiterbildung

Publikationsberatung in der Praxis: Vernetzung, Austausch, Weiterbildung

“Ich habe ein Paper verfasst und möchte dieses nun publizieren. Wie finde ich ein geeignetes Journal, worauf sollte ich im Publikationsprozess achten, wer finanziert mir eine Open-Access-Publikation und was kann ich tun, damit mein Beitrag gefunden und wahrgenommen wird?”

Diese und ähnliche weitere Fragen stellen sich besonders junge Forschende am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere. Klar ist, nach wie vor spielt das Publizieren beim Reputationsaufbau eine große Rolle. Jedoch fühlen Autor*innen sich oft unsicher und haben weder Zeit noch Gelegenheit, sich über alle Details und Aspekte des Publizierens zu informieren, und wünschen sich Unterstützung auch von außerhalb ihrer Community zu Fragen wie: Die Forschungsergebnisse sind aufbereitet, doch was sind nun die nächsten Schritte? Wie kann ich Open Access publizieren? Was muss ich dabei beachten? Wie erreiche ich größtmögliche Sichtbarkeit für mein Werk, und worauf sollte ich achten, um meine Karriere in der Forschung voranzubringen? Gibt es einen Ort, an dem ich alle Antworten finde oder muss ich unterschiedliche Expert*innen aufsuchen?

Darauf möchten wir antworten, dass eigentlich nur ein weiterer Schritt nötig ist: Die Kontaktaufnahme mit uns, den Publikationsberater*innen.

Das trinationale Kernteam setzt sich derzeit zusammen aus: Lisa Schilhan und Christian Kaier von den Publikationsservices Uni Graz, Jasmin Schmitz PUBLISSO Publikationsberatung ZB Med Köln und Valérie Andres, Fachstelle Open Access an der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW).

In der Fokusgruppe Publikationsberatung, die aus einem Workshop bei den Open-Access-Tagen 2024 in Köln entstanden ist, wollen wir gemeinsam anhand unserer vielfältigen Erfahrungen in der Open-Access-Beratung den Austausch fördern, neue Themenfelder erschließen und diese in Richtung einer allgemeinen Publikationsberatung erweitern. Ziel ist es, neue relevante Themen für Beratungsangebote in wissenschaftlichen Bibliotheken zu erkennen, diese attraktiv aufzubereiten und damit die Qualität der Forschungsunterstützung weiter zu verbessern.

Dieser Anspruch stellt uns aber auch vor die Frage, wo wir unsere Expertise und unsere Grenzen im Spannungsfeld zwischen technischen, finanziellen, rechtlichen und auch sozialen Aspekten des Publizierens sehen.

Welche Kompetenzen müssen wir als Publikationsberater*innen mitbringen, um Forschende tatsächlich unterstützen zu können?

Braucht es einen juristischen Hintergrund zur Vermittlung von Grundlagen des Urheberrechts? Wie tief muss man in einen Verlagsvertrag eintauchen, damit Autor*innen gut beraten sind?

Sollen wir bei der Beurteilung von Qualität für oder gegen bestimmte Verlage Stellung beziehen und inwiefern stellt die KI noch einmal alles auf den Kopf, was wir bisher zu wissen glaubten?

Bei der Entwicklung zukunftsweisender und attraktiver Angebote wollen wir kollaborativ erarbeiten, welche Rolle die Publikationsberatung als Element der Forschungsunterstützung spielen kann und welche und wo es noch Wissen aufzubauen gilt. Bei den Open-Access-Tagen haben wir exemplarisch anhand der Themen “Forschungsbewertung” sowie “künstliche Intelligenz” diskutiert, worauf in der Publikationsberatung zu achten ist. In der neuen Fokusgruppe wollen wir weitere Themen zur Diskussion anbieten, wie zum Beispiel:

  • Was verstehen wir unter dem Berufsbild Publikationsberater*in?
  • Zu welchen Themen kann beraten werden?
  • Welche Kenntnisse und Fähigkeiten müssen wir als Berater*innen noch erwerben?
  • Auf welche Materialien kann zurückgegriffen werden, welche sind noch zu entwickeln? 
  • Macht es Sinn, gemeinsam Best Practice Beispiele zu entwickeln und auszutauschen?
  • Welche Weiterbildungsmöglichkeiten sind für uns hilfreich?
  • Wollen wir als Fokusgruppe gemeinsame Veranstaltungen für “unsere” Forschenden anbieten?  

In virtuellen Treffen sind praxisbezogene Vorträge zu Themen in der Publikationsberatung und zu Best-Practice-Beispielen von Einrichtungen geplant. Des Weiteren wird ein Erfahrungsaustausch ermöglicht. Angedacht sind vorerst 3-4 Online-Treffen pro Jahr.

Das erste Online-Treffen der Fokusgruppe findet am Donnerstag, 16.01.2025 von 14:00 bis 15:00 in diesem Raum statt. Neben einem ersten Austausch und dem Sammeln und Priorisieren von Themen soll bei diesem Treffen bereits ein konkretes Thema besprochen werden:

  • Wie überzeugt man Forschende und Studierende, unsere Beratungsangebote zu nutzen? Welche Incentives, wie zum Beispiel ECTS-Punkte oder Zertifikate, können angeboten werden?

Wir freuen uns über Kontaktaufnahme vorab sowie über Vorschläge für konkrete Themen oder Formate. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite: https://open-access.network/vernetzen/digitale-fokusgruppen/fokusgruppe-publikationsberatung

Die Folien zum Workshop “Austausch fördern: Initialer Workshop zur Gründung einer Vernetzungsplattform für Publikationsberater*innen” bei den Open-Access-Tagen 2024 sind auf Zenodo zu finden: https://doi.org/10.5281/zenodo.13833193.


Dieser Beitrag ist lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz (CC BY 4.0).


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